
Cornelia Küng-Lisibach
Hundeliebhaberin und erfahrene Züchterin. Sie findet Hunde-Erziehung nicht so wichtig, nur lieb müssen sie sein.
Anfänge der Beaglezucht
of Aluschta
Erzählt aus der Perspektive von Michi Küng
Ca. 1988 hatte Cornelia, meine Schwiegermutter, das erste Mal den Gedanken an eine Zucht. Pirella, die Mischlings-Hündin des Hofes, erwartete Welpen. Eigentlich war das nicht wirklich so geplant, die kleinen Fellkneuel bereiteten der Familie aber trotz unerwünschter Schwangerschaft, sehr viel Freude. Der Wunsch, eine eigene Zucht aufzubauen tauchte das erste Mal so wage im Hinterkopf auf.
Es stellte sich dann aber leider als recht schwierig heraus, ein gutes Plätzli für diese Mischlings-Hunde zu finden. Der Gedanke an eine Zucht wurde also wieder verworfen.
Wie das Leben so spielt, passierte es (evtl. auch etwas mit Absicht) und Pirella erwartete wieder Welpen und wieder waren alle ganz erfreut über die kleinen Dinger. Der Wunsch nach einer Hundezucht war wieder da.
Doch es zogen noch viele Jahre ins Land bis dann, etwa 1996, gut 8 Jahre später, Cornelia ein Inserat in der Zeitung sah. Eine 10 Jahre alte Hündin suchte ein Plätzli, um ihren Lebensabend zu verbringen. Der sogenannte Wink mit dem Zaunpfahl. Also zog Cary kurz darauf in der Winon ein. Trotz ihrer 10 Jahre hatte sie sich sofort an die neue Situation gewöhnt und sich wunderbar eingelebt. Dank Cary kam die ganze Familie auf den Geschmack des Beagles, mit allen Vor- und Nachteilen.
Nun war meine Schwiegermutter sich sicher, Beagles wollte sie züchten. Die Züchterin von Cary unterstützte diesen Gedanken sehr, doch es sollte noch circa 2 Jahre dauern bis zum ersehnten Anruf:
“Frau Küng, ich habe eine Hündin für sie!“
Zusatz Bemerkung:
Warum gleich eine Zucht, mag sich so mancher Fragen? Natürlich hat Cornelia sich auch überlegt, ob es sinnvoll ist, Hunde zu züchten, da es in unseren Tierheimen schon so viele herrenlose Tiere gibt. In einer kontrollierten und guten Zucht, bemüht man sich alle Hunde mit einer guten Gesundheit und einem angepasstem Wesen zu züchten, was oft auch der Grund ist weshalb Hunde im Tierheim landen, weil sie nicht genügend sozialisiert sind und sich so ein Zusammenleben recht schwierig gestalten kann.
Bei uns kennen die Welpen Katzen, getrauen sich im Auto zu fahren, haben schon gehört, wie ein Staubsauger tönt und vor allem haben sie schon sehr viele Erwachsene und Kinder kennen gelernt.
Oftmals sind importierte Hunde aus dem Osten nicht gesund. In schlimmen Fällen müssen sie frühzeitig eingeschläfert werden.
Dazu kommt, dass die Käufer von Beagles genau diese Rasse haben wollen. Sie warten oft mehr als zwei Jahre auf ihren Welpen. Wenn schon Beagles gekauft/verkauft werden, sollen diese doch in einer Familie ihre ersten Wochen des Lebens verbringen dürfen und nicht auf Tierfarmen.
Ein Name mit „V“ sollte sie erhalten. Für die, die es noch nicht wissen, in der Hundezucht wird vorgegeben, dass ein Wurf einen bestimmten Wurfbuchstaben hat. Der erste Wurf einer Zuchtstätte hat den Wurfbuchstaben A, somit müssen alle Namen des ersten Wurfes mit einem A beginnen.
Die ganze Familie hat lange beraten, entschieden und wieder verworfen. Nach langem Hin und Her, dann endlich die gute Idee, VESNA, dies ist ein ukrainischer Name und bedeutet Frühling. Der Name gefiel auch der Züchterin. So wurde es im Stammbuch der SKG eingetragen.
Mit 10 Wochen durfte Vesna abgeholt werden. Die inzwischen schon 12 Jahre alte Cary musste sich erneut umgewöhnen. Mit Vesna tobte ein richtiger Frühlingssturm durchs Haus.
Nun war Hundeerziehung angesagt. Das zeigte sich als gar nicht so einfach. Es war oft eher ein Verziehen als ein Erziehen.
Mit einem Jahr konnten dann „Vesis“ Hüfte geröntgt werden. Zur Zucht zugelassen sind nur Beagles mit A, B oder C-Bewertungen. Anschliessend wurde ihr Wesen, anlässlich der Ankörung des Beagle Club Schweiz zusammen mit etwa 20 weiteren Beagles, beurteilt und sie wurde auf Schussfestigkeit geprüft. Da der Beagle ein Jagdhund ist, gehört diese Eigenschaft zum Rassestandart.
Nachmittags um drei fuhren alle wieder nach Hause mit der Gewissheit, Vesna war die offiziell erste Zuchthündin der Zucht in der Winon.
Zwingername für die Stammbuchverwaltung gesucht
Der nächste Schritt war, einen Zwingernamen für die Stammbuchverwaltung zu finden. Fünf Namen, welche alle etwas mit Winon, Gunzwil oder Beromünster zu tun hatten, wurden abgelehnt. Diese oder sehr ähnliche Namen waren weltweit schon geschützt. Beim zweiten Anlauf schrieb Cornelia alle Namen auf, welche sie aus der Ukraine kannte. Einer davon war „Of Aluschta“, dieser wurde akzeptiert. Das bedeutet übersetzt „Aus der leuchtenden Stadt“ das Pendant zu Luzern.
Kurz vor „Vesis“ zweiten Geburtstag war es dann soweit, sie bekam im Jahre 2000 ihre ersten Welpen. Die ganze Familie freute sich riesig über den Hundenachwuchs. In den drauffolgenden Wochen gab es sehr viel Besuch, alle wollten die kleinen Hunde sehen.
In den drauffolgenden Jahren tobte immer wieder ein kleines Beagle-Hundemädchen durchs Haus, mit welchem Cornelia, sobald sie erwachsen war, die Zucht vergrösserte.
Leidenschaft Hunde
Hunde waren schon immer eine grosse Liebe von Cornelia gewesen und mit der Beaglezucht hat sie ihr grosses Hobby und Leidenschaft gefunden. Mit den Beagles verbrachte sie viele erfüllende Stunden auf dem Hof, denn eigentlich wollte sie nie eine klassische Bäuerin werden.
Heute nach all diesen Jahren, sagt sie, dass ein Leben ohne Beagles unvorstellbar gewesen wäre und am schönsten fand sie es immer, wenn es nur so wimmelte von Hundemamis, Welpen, Ferien-Beagles und ihren Besitzern. Viele tolle und bereichernde Bekanntschaften durfte sie mit einem Tässchen Kaffee machen.
Auch Cornelias Mann, Sepp und ihre Eltern, die noch viele Jahre auf dem Hof wohnten, haben das Projekt immer unterstützt. Seit Anfang 2023 ist ihr Schwiegersohn Michael als Co-Züchter eingetragen und voll in die Beaglezucht und -pension integriert.